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Vereinsgeschichte


Blindenschachklub Frankfurt e. V. von 1956 (Historie)

Im Mai 1956 - fünf Jahre nachdem sich der D B S B (Deutscher Blindenschachbund) in der Bundesrepublik Deutschland gegründet hatte - fanden sich auch in Frankfurt und Offenbach blinde Freunde des königlichen Spiels zusammen, um Blindenschachgruppen zu gründen. Beide Gruppen erfreuten sich von Anfang an eines großen Zuspruchs aus Kreisen blinder und sehbehinderter Menschen, ist doch gerade das Schachspiel mehr als jedes andere Spiel geeignet, Blinde und sehende Menschen in Spiel und Sport fast chancengleich zusammenzuführen.

Zunächst fanden in beiden Gruppen nur interne Turniere, Wettkämpfe gegeneinander und Freundschaftskämpfe gegen andere Blindenschachgruppen in der Bundesrepublik statt. Das änderte sich, als andere Schachclubs in Frankfurt und Offenbach - die „Schachfreunde Frankfurt“, „Königspringer“, die „Schachgesellschaft“ und die „Schachvereinigung“ auf uns aufmerksam wurden und uns zum Mitspielen in der Kreisklasse Frankfurt, dem Unterverband V des „Hessischen Schachverbandes“ (HSV) bewegten. Das war eine wirklich schöne Zeit und gerne erinnert sich Helmut Kahler, Gründungsmitglied der Offenbacher Schachgruppe, der herzlichen Aufnahmen in Bergen-Enkheim und Bischofsheim, in Fechenheim und Friedberg, in Niedereschbach sowie bei allen Frankfurter und Offenbacher Clubs. Mitte der 60er Jahre wäre dem BSK beinahe einmal der Aufstieg in die Bezirksklasse gelungen, "doch wurden wir," berichtet H. Kahler, "noch in der letzten Runde vom späteren Aufsteiger Friedberg vom ersten auf den zweiten Platz verwiesen. Wohl unser schönster Erfolg." Leider waren später die für Blinde denkbar ungeeigneten Verkehrsverhältnisse erschwert durch den Umstand, dass wir immer unser Schachmaterial (Steckbretter und abtastbare Schachuhren) zusätzlich mitbringen müssen und außerdem sind die oft fehlende sehende Begleitung die Gründe dafür, dass wir an den Mannschaftskämpfen im Unterverband V des „HSV“ nicht mehr teilnehmen konnten.
Schade! Der Spielbetrieb des BSK erlahmte jedoch nicht. Anfang der 60-er Jahre schlossen sich die beiden Schachgruppen in Frankfurt und Offenbach zu einer Spielgemeinschaft, zur Blindenschach-Gruppe „BSG“ Frankfurt/Offenbach zusammen. Unser Spiellokal ist von Anfang an im Haus des „Blinden- und Sehbehindertenbundes in Hessen“ (BSBH), Eschersheimer Landstr. 80, 60322 Frankfurt. Spielabend ist immer Dienstags. Unsere Spieler beteiligten sich An den Einzel- und Mannschaftsturnieren des „Deutschen „Blinden- und Sehbehindertenschachbundes“ (DBSB) noch zu Zeiten, als der Name BSG Frankfurt-Offenbach lautete.
So wurde unser Mitglied Günter Asbrand einmal DBSB-Vizemeister und einmal Meister des Spielbezirks Südwest im DBSB. Diesen Titel holte sich zuvor auch zweimal unser Helmut Kahler, der auch über viele Jahre den Vorsitz innehatte. Mehrfach wurde der BSK Frankfurt/Offenbach Hessischer Mannschaftsmeister im Blindenschach und 1972 zweiter in der Mannschaftsmeisterschaft des DBSB. Die Schachgruppe Frankfurt trennte sich von dem Zusatz „Offenbach“ und ist seit dem 4. Mai 1992 unter dem Namen „Blindenschachklub (BSK) Frankfurt 1956 e. V.“ und der Nummer 9978 im Vereinsregister beim Amtsgericht Frankfurt am Main eingetragen.

Seit 1995 veranstaltet der BSK Frankfurt alljährlich im Herbst das Integrationsturnier, oftmals in Verbindung mit der Schnellschachmeisterschaft des Bezirks V im HSV, an dem schon viele Spieler der verschiedenen Frankfurter Vereine teilgenommen haben. Nachtschach ist eine weitere Idee, die im BSK Frankfurt und auch bei vielen Spielern benachbarter Vereine seit einigen Jahren regelmäßig im Sommer ihre Anhänger findet.

Leider ist die Zahl der aktiven Spieler seit Jahren leicht rückläufig, insbesondere jüngere Spieler können kaum als Mitglieder gewonnen werden. Daher bestand Einigkeit, den Verein nach außen attraktiver darzustellen, was inzwischen zum Eintritt mehrerer neuer Spieler geführt hat. Wir sind offen für alle, die Schach spielen möchten und damit die Integration der sehgeschädigten Mitglieder unterstützen. Hilfreich war hierbei die Entscheidung des HSV, einer Mannschaft unseres Vereins in der Verbandsrunde ein ständiges Heimrecht einzuräumen. Seither konnten wir mit einer 8er-Mannschaft an den Rundenturnieren im Winterhalbjahr teilnehmen. Auch, wenn der sportliche Erfolg nicht überbewertet werden sollte, freut es uns doch sehr, dass wir in der Saison 2006/2007 den Aufstieg in die Bezirksliga im Bezirk V erreichen konnten.

Zwar wurde die Zahl unserer Mitglieder durch einige Todesfälle und mehrere Austritte langjähriger Mannschaftsspieler in den letzten Jahren stark reduziert, aber dennoch konnten durch ausdauernde Werbemaßnahmen verschiedenster Art in den Jahren 2009,2010,2011 und 2012 4-5 neue Mitglieder gefunden werden, die auch menschlich sehr gut zu uns passen.

Trotz immer wieder aufkommender Unkenrufe lebt unser Verein gut weiter; mittlerweile trägt er den Namen: Verein blinder, sehbehinderter und sehender
Schachspieler e.V. (kurz BSSk) und 1. Vorsitzender ist seit 2010 Thomas Reitz, der in 2009 von unserem Mitglied Gerhard Stefan persönlich geworben wurde.

Wir sind in der Saison 2011-12 in die Bezirksklasse mit 0 Punkten abgestiegen,
und jetzt tut uns der Neuanfang mit gleichstarken Gegnern gut. In der Saison 2012/2013 belegten wir am Ende einen sehr guten Mittelplatz.

Auch in 2013 konnten wir weitere 3-4 Mitglieder dazu gewinnen, die zum Teil auch unsere Bezirksklassen-Mannschaft verstärken. Mittlerweile besteht unser Verein wieder aus 16 Mitgliedern; 2 starke Spieler haben wir noch in Aussicht.

Wir sind sehr froh, dass wir in 2013 auch wieder nach etwas längerer Pause unsere Blindschach-Kollegen in Stuttgart und in Kassel, jeweils eintägig besuchen konnten, und beide Treffen waren ein voller Erfolg, vor allem nicht sportlich sondern zwischenmenschlich gesehen. Für 2014 haben wir beide Gruppen zu uns eingeladen.

Außerdem konnten wir in den letzten Jahren jeweils einen Vergleichskampf gegen eine starke Mannschaft der deutschen Bahn durchführen, mit durchweg gutem sportlichen Erfolg.

Mittlerweile (2014) haben wir uns in der Bezirksklasse etabliert, obwohl wir auch hier jeden Kampf sehr ernst nehmen müssen und es geht fast jedes Mal sehr knapp aus. Wir erreichten auch 2013-14 einen guten Platz im Mittelfeld.

Wir sind sehr froh, dass zwei weitere sehr starke Spieler zu uns gefunden haben (beide sind vollblind), und beide sind eine sehr wichtige Verstärkung für unsere Mannschaft; einer der beiden ist erst vor einem Jahr aus der Ukraine gekommen.

Seit etwa einem Jahr sind wir wieder ca. 8-10 Spieler an unserem Trainingsabend, und so können wir unter anderem einmal monatlich auch ein internes Schnellschachturnier veranstalten, neben der regelmäßigen Vereinsmeisterschaft und auch einem Vereinspokal-Turnier.

Im Oktober 2014 hat sich nach längerem Überlegen Frank Reitz (Vater des 1. Vors.) zu einem Beitritt entschlossen, und evtl. kann er uns hier und da in der Mannschaft mal aushelfen.

Leider hat unser langjähriges Mitglied (seit 1983) Lothar Janotta zum 31.12.2014 gekündigt. Lothar war von 2007 – 2010 unser 1. Vorsitzender, ist aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage am Schachspielen teilzunehmen.

Nach dem Abstieg im Jahr 2012 in die Bezirksklasse Frankfurt, ist uns im Jahr 2015
der Wiederaufstieg in die Bezirksliga Frankfurt gelungen.
Tatkräftig mitgeholfen haben unsere beiden neuen Mitglieder:
Kurt (Willi) Gutzeit, Jahrgang 1941 und Frank Reitz, Jahrgang 1936.


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